Harms, Anja: Der grosse Alk
Die strengen Formen der Färöer-Inseln und ihre Farben am Ende des Winters bestimmen die Bilder dieses Buches, umgesetzt in Linolschnitte, die in ihrer flächigen und reduzierten Art die großen Linien dieser Insellandschaft im Nordatlantik aufnehmen. Die Farbigkeit des Buches nimmt das nördliche Lichts auf: bläuliche Grau- töne zusammen mit dem changierenden Ocker der winterlichen Grasflächen, die große Teile der Inseln bedecken. Der rasante Wechsel der Beleuchtung unter den ständig vom Wind bewegten Wolkenschichten findet sich wieder in den transparenten Blättern, die den Text tragen und beim Lesen immer neue Grau-Weiß-Töne erzeugen.
Gertrud Kolmars Gedicht beschwört einen menschenleeren, kalten, von einzigartiger Schönheit und Klarheit geprägten Weltteil. In ihm lebt der große Alk, das »Tier vom Polarkreis«, das »groß und rein aus der Menschen losig keit« tritt. Der einsame Vogel ist ein grandioser Schwimmer.
Ein skelettierter Alk steht im Frankfurter Senckenberg Museum, und sein Anblick war eine der Anregungen für die Bildsprache dieses Buches: Die Landschaft der Färöer vereint sich mit dem Schädel, und auf den letzten Seiten des Buches erinnert er – umgedreht – an einen Wal.
dt., Linolschnitte, Handsatz, Buchdruck, versch. Paoiere, Schmetterlingsbindung, bedruckte Leinenkassette, 80 S., 33 x 28 cm, Aufl. 25, num., sign., Oberursel, 2024
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